EN 388:2016+A1:2018
Die Norm EN 388:2016+A1:2018 ist eine europäische Prüfnorm für Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken – also z. B. Schnitt-, Abrieb-, Stich- und Reißfestigkeit.
Diese Norm ist besonders wichtig in Industrie, Bau, Metallverarbeitung, Lager oder Handwerk.
🧤 EN 388:2016+A1:2018 – Erklärung
Die Bezeichnung setzt sich zusammen aus:
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EN 388: Norm für Schutzhandschuhe gegen mechanische Risiken
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2016: Überarbeitung von 2003 → neue Testverfahren
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+A1:2018: Ergänzung (Amendment) – kleine Änderung/Erweiterung der Norm im Jahr 2018
📊 Was wird geprüft?
Ein nach EN 388 geprüfter Handschuh wird auf 6 mechanische Risiken getestet:
Position | Merkmal | Prüfwert | Bereich |
---|---|---|---|
1 | Abriebfestigkeit | Zahl | 0–4 |
2 | Schnittfestigkeit (Coupe-Test) | Zahl | 0–5 |
3 | Reißfestigkeit | Zahl | 0–4 |
4 | Stichfestigkeit (Durchstich) | Zahl | 0–4 |
5 | Schnittfestigkeit (TDM-Test) | Buchstabe | A–F (neu!) |
6 | Stoßschutz (optional) | P (vorhanden) oder leer |
🔍 Beispielkennzeichnung:
Ein Handschuh mit Kennzeichnung:
EN 388:2016+A1:2018 – 4 3 4 3 D P
bedeutet:
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Abriebfestigkeit: 4 (sehr gut)
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Schnittfestigkeit (Coupe-Test): 3
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Reißfestigkeit: 4
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Stichfestigkeit: 3
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Schnittfestigkeit (TDM-Test): D (mittlere bis hohe Schnittfestigkeit)
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Stoßschutz: vorhanden (P)
🆕 Was ist neu seit 2016/2018?
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Einführung des TDM-Schnitttests (ISO 13997): realistischere Prüfung bei hochfesten Materialien (Coupe-Test reicht hier nicht mehr).
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Möglichkeit der Kennzeichnung mit Buchstaben A–F für Schnittschutz.
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Optionaler Stoßschutz wurde aufgenommen (z. B. für Handschuhe mit Knöchelschutz).
🧱 Wofür ist die Norm wichtig?
Diese Norm hilft dir, die richtigen Handschuhe für deine Arbeit auszuwählen, je nachdem ob du z. B. mit:
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scharfen Kanten,
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rauen Materialien,
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Nadeln/Dornen oder
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vibrierenden Werkzeugen arbeitest.